Gynäkologie

Auch in den sich selbst als rational und aufgeklärt bezeichneten Industrienationen ist das Wissen um die Anatomie, Funktionen und die Erkrankungen der Sexualorgane der Frau oftmals mangelhaft, ja sogar von Vorurteilen und Fehlinformationen geprägt. Dies ist zum einen dadurch zu erklären, dass ein Großteil der Sexualorgane der Frau sich im Körper befinden, was beim Mann mit Ausnahme der Prostata bekanntlich nicht der Fall ist. Zum anderen haben sie mit Lust, Sexualität und Fortpflanzung zu tun, also Themen, die neben dem Tod die existentiellsten des Menschen darstellen. Die Brustheilkunde stellt wegen der Bedeutung des Brustkrebses eine besondere Herausforderung an den Frauenarzt dar.


In fast allen Ländern der Erde befassen sich Gynäkologen(innen) mit diesem medizinischen Fach- und Wissensgebiet. Aufgrund neuer Einsichten der Genetik und Epigenetik des Menschen entwickelt sich sogar eine sog. frauenspezische Medizin.

Wenigstens einmal im Jahr sollte jede Frau eine gynäkologische Krebsvorsorgeuntersuchung durchführen lassen. Vor allem ist eine Vorsorge bei Brust- und Gebärmutterkrebs dringend angezeigt.

Bei jungen Mädchen und jungen Frauen gibt es die Möglichkeit, sich gegen Viren impfen zu lassen, die an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sind. Wenn diese Impfung auch keinen vollständigen Schutz garantiert, so verringert sie doch erheblich das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Das bedeutet, dass auch nach einer Impfung die regelmäßige Kontrolle des Gebärmutterhalses im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung notwendig bleibt.